Die lange Reise durchs tief verschneite Schleswig-Holstein und Hamburg nach Hause ins ebenfalls leicht verschneite München hat mir noch mal mehr gezeigt, wie ungern ich längere Reisen in klein-gehackte Portionen verpackt mag. Eine Zugfahrt von Hamburg Hbf nach München Hbf - gar kein Problem, aber die lästigen Enden vor und hinter den jeweiligen HBF oder auch Flughäfen die find ich anstrengend. Gut - das hab ich aber heute auch weitestgehend erforscht. Schließlich nehme ich nicht einfach hin genervt zu sein von irgendwas, sondern analysier fein ordentlich voran es gelegen hat, ich muß es schließlich beim nächsten Mal besser machen ;)
Beim Aus-dem-Fenster-gucken-in-die-verschneite-Landschaft habe ich heute im Anbetracht meiner diversen Interessen, Ideen, Talente aber auch "don't likes" das Gefühl bekommen, eines von diesen vielen Start-Up-Unternehmen zu sein, die zu Anfang der Dotcom Blase aus dem Boden geschossen sind mit tollen Ideen aber auch nicht ansatzweise einem Konzept wie man mit den Ideen Geld machen kann.
Nun ist Geld ja bekanntlich auch nicht mein primärer Motivator, aber es wäre ja doch ganz schön zu wissen, welche meiner Ideen, Interessen etc mich zumindest einigermaßen ernähren könnte.
Geschwindigkeit und Veränderung. Das waren noch zwei Sachen die mir heute irgendwie aufgefallen sind. Auf der einen Seite ist evolutionär ganz klar, der der sich am besten anpassen kann an die wechselnden Umstände des Lebens ist auf der Sieger-Seite. Das hat die Natur ja schon oft genug bewiesen und auch die Wirtschaft macht das deutlich, nicht unbedingt immer der größte, der schnellste, der erste sondern der Anpassungsfähigste macht das Rennen. Das finde ich auch nachvollziehbar und kann ganz gut damit leben. Aber die Geschwindigkeit mit der diese Anpassungsfähigkeit mittlerweile erbracht werden muß, die stimmt mich schon nachdenklich. In der Natur hat das schließlich auch in der Regel recht lange gedauert, bis ein Merkmal sich durchgesetzt und ein anderes ggf ersetzt hat. Und ist der Mensch von Natur aus nicht eher ein Wesen, das sich tief im Herzen nach Beständigkeit sehnt ? Zumindest zum Teil. Ich glaube das es dem Menschen schon schwer fällt, wenn sich permanent alles rapide um ihn herum ändert und er ja auch mittlerweile genau weiß, nur wer sich anpaßt überlebt und hechelt dann von der einen Anpassung zur nächsten oder hofft vielleicht sogar mal die Nasenspitze voraus zu sein, so daß sich die anderen an ihn anpassen müssen.
Vielleicht müssen wir lernen an manchen Stellen auch die Langsamkeit mal wieder zu entdecken, um überhaupt in der Lage zu sein zu sehen, zu erkennen und zu verstehen welche Anpassungen eigentlich die richtigen sind ?
Ich beende jetzt auf jeden Fall diesen All-you-can-Travel-Day und denke da noch ein wenig drüber nach. Oder lese mein Buch zu Ende, in der Hoffnung noch mehr Hinweise darauf zu bekommen, wie man sich und seine Ideen auf dem Markt der Möglichkeiten am besten anpreist.
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