Montag, 31. Januar 2011

Der Weg ist das Ziel oder auch Erklärbär in Teilzeit

schon klar, aber genervt bin ich trotzdem wenn ich dem ICE noch eben so auf den Hintern hauen kann und ansonsten nur noch die Rücklichter sehe.

Das war ein wahnsinnig intensives, interessantes Wochenende bei dem ich wieder mit 7-Meilen-Stiefeln durch die abgelegenen Winkel meines Bewußtseins gewandert bin und versucht habe die Gründe für das eine oder andere Gehirnmobbing zu finden das ich gelegentlich veranstalte.

Mich nervt es wenn ich vorschnell in falsche Schubladen gesteckt werde - passieren tut das meistens bei irgendwelchen Authoritätspersonen/Chefs die naturgegeben weniger Zeit mit mir verbringen, so daß ich meinen Erklärbär weniger loslassen kann und dann passiert das halt. Dann bin ich falsch wegsortiert und empfinde dann gelegentlich eine gewisse Ohnmacht um da wieder rauszukommen.

Diesbezüglich beschäftigen mich nun ein paar Fragen. Soll ich versuchen - wann immer ich solche Fehl-Einsortierungen feststelle - den Erklärbär loszulassen, damit er für "Ordnung" sorgen kann oder soll ich das ignorieren und mich nicht weiter drum kümmern das ich falsch einsortiert bin oder soll ich mir überhaupt grundsätzlich Gedanken dazu machen, was genau die Authoritäten/Chefs etc als Anhaltspunkte nehmen um sich in kürzester Zeit für eine Schublade zu entscheiden und will ich da bewußt gegensteuern ? Aber dann müßte ich mir auf jeden Fall auch klar machen in welcher Box ich einsortiert sein möchte.

Also welche Box will ich und wie schaffe ich es - auch ohne den Erklärbär zur Verfügung zu haben - die richtige Einsortierung zu erzielen ?

Und meine heuter Happiness-Hinweis sind die Eiszapfen an den reetgedeckten Häusern und die reifbedeckten Bäume in der surreal-morbiden Landschaft der Lüneburger Heide.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Alles Streber

so heute mal kein happy go lucky Blogg, sondern ein leicht genervter ob all der Streber die sich da draußen tummeln und selbst die langweiligsten Sachen schwanzwedelnd durchführen und alle immer schön lächeln und - zumindest so tun als würden sie es spannend fänden. Herrje das geht mir auf den Nerv !

Warum ist es eigentlich so das in der Business-Welt immerzu nur dauernd Tichu oder Schafkopf gespielt wird - Spiele die mir weder Spaß machen, noch für die ich einigermaßen mit Glück gesegnet bin und die dazu führen, das ich dauernd gelangweilt in der Gegend sitze und verliere.

Und Spiele die mir gefallen würden wie Bezzerwisser oder so, die werden nicht gespielt, die will keiner spielen und ich kann somit auch nicht glänzen. Und wenn ich über Tage am Stück immer nur Spiele spielen muß auf die ich keine Lust habe und bei denen ich dauernd verliere und nie zeigen kann wie gut ich bei anderen bin, dann geht mir das aufs Gemüt und vor allen Dingen und viel schlimmer - es geht mir ans Selbstbewußtsein.

Und alles und jeder der mir ans Selbstbewußtsein geht - boah den könnt ich ... Da reagiere ich überaus allergisch drauf. Darum nerven mich diese Streber. Warum gibts denn nicht wenigstens ein paar - auch erfolgreiche - Fredericks da draußen ? (Wer nicht weiß wen ich meine siehe Leo Leonni's Kinderbuch "Frederick)

Ich bin ein Frederick und das ist auch gut so - aber nicht immer einfach wenn da draußen immer und überall die fleißigen artigen schwanzwedelnden Mäuse sind, die ja so viel nützlicher, artiger, erfolgreicher, angepasster sind. Ich bin nicht sicher ob ich mir manchmal wünsche angepasster zu sein oder mehr wünsche das die anderen weniger angepaßt und gleichgeschaltet sind.

Ich will mehr Zeit für mich und für die Dinge die mir Spaß machen und nicht vollkommen ausgepowert werden von dem ganzen langweiligen Käse. Man hat ja kaum noch Zeit für Weltverbesserungs-Theorien. Damit bring ich ja andere Leute um ihr Hobby ;)

So gute Nacht - genug gegrummelt.

Happiness Regel # wasweißich: Wenn mir zum Teil gar nicht persönlich bekannte Menschen Hilfe anbieten und spontan für arme alte Leute Sachspenden schicken - das hat mich sehr gefreut und gerührt.

Montag, 24. Januar 2011

Business Cases für Nano-Spezialisten

Nach einem sehr entspannenden Seele-baumel-Wochenende, heute wieder durch den Schnee in den Alltagstrott zurück.

Je mehr die Menschen Spezialisten werden in immer kleiner werdenden Gebieten, desto schwieriger wird es über den Tellerrand zu schauen und kreative neue Lösungen zu finden. Die kennen dann zwar ihr Mini-Gebiet bis in die Urschichten hinein, aber bloß nicht auffordern mal 2 cm nach links oder rechts zu gucken. Die Spezial-Spezialisten - bloß kein Generalist sein, das ist gar nicht in und total überholt ;)

Ich hab mich aber gefreut als Malcolm Gladwell in seinem neuesten Buch verkündete, dass es für Innovation sehr wichtig ist, Spezialisten der unterschiedlichsten Bereiche um den Tisch zu setzen, um wirklich neue innovative Ideen zu bekommen. Nicht die Nano-Spezialisten die nur 1 Quadratmillimeter auf 10000 km runter sehen können.

So nun aber genug gelästert über die Nano-Spezialisten - nun umarm ich den Generalisten in mir mal wieder und freu mich über all die schönen verschiedenen TED Vorträge - es lebe die Diversität.

Und zu Recht wurde Angela Merkel's "Alternativlos" zum Unwort des Jahres 2010 gewählt. Es gibt immer Alternativen, aber man muß dazu eben auch mal Sachzwänge vergessen und neue verrückte Ideen zulassen.

Ist schön und gut für alles erst einen Business Case haben zu wollen, aber wer weiß wieviele Ideen/Erfindungen in der Menschheitsgeschichte nie gemacht worden wären, wenn es dazu immer und überall erst eines Business Cases bedurft hätte. Nicht dogmatisch werden, sondern offen für alles sein. Mal mit, mal ohne Business Case. Mal altbewährtes, mal komplett neue verrückte Sachen ausprobieren.

Glücklich macht durchs tiefverschneite Allgäu zu wandern bei strahlend blauem Himmel und sich zu freuen, ganz in der Nähe zu wohnen, wo andere Menschen Urlaub machen.

Freitag, 21. Januar 2011

Was ich alles nicht brauche

Happiness ist eine ganz lange Ikea-Einkaufsliste zu machen und dann zu beschließen, das man außer Servietten doch nichts braucht :)

Aber mehr Zeit hätte ich gerne - tonnenweise - auch für diesen Blogg!

Und sehr glücklich macht auch einen ersten Kommentar zum Blogg zu erhalten. Die Tage mehr auf diesem Kanal ...

Dienstag, 18. Januar 2011

Anschnallpflicht fürs Hirn

Es gibt so unwahrscheinlich viele Leute deren Potential in der Arbeit einfach nicht genutzt wird. Die vollkommen unterfordert und somit frustriert sind, weil sie nicht so dürfen wie sie könnten. Weil es keiner sieht oder sehen will, was sie eigentlich noch alles drauf hätten. Oder die gezwungen sind ihr Potential das sie auf einem Gebiet haben zu ignorieren, weil sich damit einfach (noch?) kein Leben mit finanzieren läßt.

Dagegen würde ich so wahnsinnig gerne was tun. Denn ich glaube schon weitestgehend an den Spruch "mach dein Hobby zum Beruf und du mußt nicht einen Tag im Leben wieder arbeiten". Natürlich gibt es auch unter solchen Umständen noch immer Gelegenheiten in denen man etwas machen muß das einem keinen Spaß macht, das sich dann wie Arbeit anfühlt. Aber idealerweise ist die Verteilung doch 80/20 und nicht umgekehrt.

Größere Sicherheitsmaßnahmen ob in Autos, bei Sportzubehör etc führen doch in der Regel nicht nur dazu das Unfälle in selteneren Fällen tötlich enden oder weniger schwerwiegend sind, sondern ein Auto von dem der Fahrer weiß es ist "deathproof" super sicher, das verleitet ja auch zum schnelleren und riskanteren Fahrverhalten. Oder bessere Helme führen bei Football-Spielern dazu, dass sie noch riskanter in die Zweikämpfe gehen.

Doch in dieser größeren Risikobereitschaft steckt ja auch etwas durchaus positives. Sie trauen sich was, weil sie wissen sie sind besser geschützt. Wie könnte man diese größere Risikobereitschaft durch Airbags, bessere Helme etc auf Menschen übertragen die den Mut haben sollen ihr Potential zu entfalten.

Die sich nicht von der Angst im Kopf nicht genug Geld zum Leben zu verdienen  um ihr "Mojo" bringen lassen sollen. Eine Art Airbag der dazu führt, das auch Leute die nicht von Haus aus mit sackviel Geld, Connections etc ausgestattet sind, nicht auch noch im Kopf einen Nachteil haben, weil sie sich ggf selbst blockieren. Weil mir würde es gefallen, wenn das Talent das Entscheidende ist, das ein Mensch hat und nicht die Verbindungen oder das Geld mit dem sich zum Teil wesentlich besseres Equipment kaufen läßt oder eben der nicht vorhandene Airbag.

An der praktischen Umsetzung dieses Hirn-Airbag arbeite ich noch - aber das ist doch schon mal ein guter Weg. Ab jetzt herrscht Anschnallpflicht im Hirn und das führt zu mehr Risikobereitschaft und die braucht man, wenn man sein Potential freisetzen will.

Das was mir heute noch durch den Kopf ging ist das sobald bei manchen Leuten das Gefühl aufkommt, man fordere in irgendeiner Form Gerechtigkeit "gleiche Bezahlung oder gleiche Bedingungen" dann schreien sie ganz laut "Hilfe Kommunismus - Gleichmacherei" da stirbt der Markt, das ist gefährlich. Aber ich finde "das gleiche für alle" ganz furchtbar. Denn wir Menschen sind nun mal - zum Glück - sehr verschieden, daher möchte ich das RICHTIGE für JEDEN und nicht das GLEICHE für ALLE. Was mich aber sehr verwundert ist, das die Forderung nach gleicher Bezahlung für jeden gleich die Kommunismus-Vorwurf-Keule nach sich zieht, es aber als ganz normal gilt das für alle der gleiche Preis gilt.

Das mit dem gleichen Preis für alle, erscheint mir genauso schwachsinnig wie überall sonst das gleiche für alle - das RICHTIGE für JEDEN und auch beim Preis. So werde ich auf jeden Fall meine Coaching-Preise setzen.


Heutige Happiness-Regel:
Etwas verschenken was einem gehört, ein anderer aber unbedingt haben möchte - das macht happy !

Montag, 17. Januar 2011

Weg mit den Schablonen

Eines der schönsten Erlebnisse die man haben kann, ist mit einem Menschen sprechen der einem nahe steht und der einen so richtig versteht. Wenn dieser Mensch es dann sogar gelegentlich schafft "einem aus dem Herzen zu sprechen", das heißt in eigenen Worten genau das wiederzugeben das man fühlt - manchmal sogar noch mehr auf den Punkt gebracht als man das selbst könnte - das ist ein ganz unglaublich schönes Gefühl.

Do I really have to - workwise - hit rock bottom in order to find a solid ground ? Ich glaube nicht. Das muß und wird auch anders gehen. Aber manchmal hab ich auch das böse Teufelchen auf der Schulter sitzen, das mir dann ins Ohr flüstert - wäre das nicht ein bißchen sehr viel Glück, wenn ich dann nicht nur persönlich, privat sondern auch noch beruflich ganz in meiner Mitte wäre ? Ich werde diesem Teufelchen nicht zuhören - ignore ignore ignore. Ich hab das Recht überall glücklich zu sein persönlich, privat und auch beruflich ;)

Habe einen interessanten auf dem Meyer-Briggs beruhenden Lerntyp-Test gemacht. Den sollte meines Erachtens jeder Schüler machen. Wieviel angenehmer und einfacher wäre es, wenn jeder Mensch mehr nach seiner Facon leben könnte und nicht alle alle über einen Kamm in die gleiche Schablone gepreßt werden. DAS wäre wirklich ein großer evolutionärer Schritt.

Samstag, 15. Januar 2011

Der Nützlichkeitswahn

Bei meinem heutigen Isar-Spaziergang habe ich wieder drüber nachgedacht, wie sehr unser Alltag eigentlich davon geprägt ist immerzu Dinge zu tun die "was bringen" - entweder ökonomisch oder aber zumindest sonst irgendwie förderlich sind. Der Gesundheit und da hauptsächlich der Figur oder dem "net-worken".

Darauf ist auch alles ausgerichtet. Egal was es ist, das gut und gerne gemacht wird, ganz schnell kommt der Gedanke und was kann ich damit anfangen ? Wie kann ich das verkaufen, wo gibt es dafür einen Markt, etc ?

Ich kann zum Teil verstehen, woher das kommt. Weil die meisten Menschen ja doch noch in der Situation stecken, dass Arbeit und Freizeit strikt getrennt sind, also das das meiste was mit Arbeit zu tun hat "Pflicht" ist und das meiste was mit Freizeit zu tun hat mit Vergnügen. Nun gibt es sicherlich auch Vorteile, wenn Arbeit und Freizeit klar getrennt sind.

Aber - um noch einmal auf mein Lieblings-Beispiel "Jamie Oliver" zurückzukommen. Der Typ kocht einfach gern. Der kocht (oder hat er zumindest früher) in der Arbeit gekocht und wenn er nach Hause gekommen ist, dann hat er da sicherlich auch gekocht. Klar, als Koch ist sowas sicherlich auch einfacher als wenn man Chemielaborant von Beruf ist. Aber trotzdem gibt es einen klaren Unterschied zwischen den Leuten die es schaffen ihr Hobby zum Beruf zu machen und denen die ihre Arbeit als Broterwerb machen.

Von daher klar - hätte ich so eine Sache wie das kochen das ich richtig gerne und dadurch richtig gut mache - ich wäre wohl auch Koch geworden.

Worauf ich aber keine Lust habe ist, mir ständig überlegen zu müssen wofür meine Interessen die ich habe denn jetzt gut sein können. Ich mag mich nicht dauernd damit befassen wer meine Coaching-Zielgruppe, mein Markt sein könnte und ähnliches. Ich blogge weil es mir Spaß macht und wenn es jemand da draußen jemals lesen sollte und es wie auch immer in einer Form Erfolg hat - schön. Wenn nicht dann ist es mir auch wurscht, weil ich schreibe diesen Blogg weil es mir Spaß macht. Für mich, meinen Spaß und sonst nix.

Ich verweigere mich dem Nützlichkeitswahn. Ich gehe einfach weiter an der Isar spazieren ohne zu messen wie weit ich laufe und wieviel Kalorien das verbraucht hat. Ich blogge auch wenn ich keinen Leser habe. Ich sammel Ideen beim TED-hören, Buch- und Zeitunglesen und scher mich kein bißchen drum, was ich mit diesen gesammelten Ideen monetär anfangen kann. Ich besuche (kostenpflichtige !!!) Seminare und es ist mir einfach egal was genau ich damit später anfangen kann.

Wenn irgendetwas das ich tue jemals in irgendeiner Form erfolgreich sein sollte - fein ! Wenn nicht ist es aber auch egal, weil es macht Spaß.

Ich bin gerade dabei mehr und mehr zu spüren was genau mir Spaß macht und was macht, was ich will und was ich nicht will und boy das fühlt sich gut an. Dem muß ich jetzt einfach mal ein wenig exzessiv nachgehen. Und wenn  ich momentan überwiegend am laufen, denken, lesen, schreiben und lernen Spaß habe dann isses jetzt halt so. Und wofür das Ganze ? I DON'T GIVE A FUCK :)

Die heutige Happiness-Regel: Schokoladen-Pudding ohne Haut mit viel Sahne drin !

Donnerstag, 13. Januar 2011

Laufend lernen und nachdenken

Langsam frage ich ich ob Laufen süchtig machen kann. Ich meine hier wieder das schnelle Gehen-Laufen nicht das joggende Laufen. Da lob ich mir dann manchmal die englische Sprache. Die scheint mir doch irgendwie oft treffender zu sein. Da gibts Running und Walking und ich bin momentan eindeutig ein Walker der sich demnächst bei den Anonymen Läufern einfinden darf, weil ich gar nicht mehr aufhören mag damit.

Ist aber auch einfach so schön mit einem Podcast auf den Ohren laufend zu lernen an der frischen Luft und zu spüren wie sich die Beine und die Gehirnzellen im Takt bewegen.

An meiner Stillarbeit bin ich heute ziemlich verzweifelt. Irgendwie liegt mir das so gar nicht. Kann gut erklären was ich in den nächsten Monaten erledigen will, das ganze aber strukturiert aufs Papier zu bringen ist schlimmer als eine Wurzelbehandlung.

Dann doch lieber wieder den iPOD auf und der Stillarbeit davonlaufen.

Habe aber auch wieder spannende Gedanken-Reisen unternommen. Zur Physio mit Barry Schwartz und dem Nachdenken über Tugenden und das egal wieviele Regeln wir auch ersinnen, die uns das Denken abnehmen und vor Fehlern schützen sollen, wir werden niemals für alles Regeln finden. Den Lehrplan für Kindergarten-Kinder bis auf Molekularebene hinunter steuern zu wollen, damit den Kindergärtnern denen wir ja nicht einfach so trauen können den Kindern das richtige beizubringen, auch auf keinen Fall vergessen, in der 22. Woche den Minutenzeiger zu erklären - das ist einfach kompletter Unsinn. Wir können und sollten nicht zu bequem sein eigenständig zu denken und werden nicht drum herum kommen die Weisheit zu wissen was wann das Richtige ist zu erlernen.

Wie sagte Schwartz so schön, man muß nicht brilliant sein um weise zu sein, aber man kann nicht brilliant sein ohne Weisheit.

Zurück von der Physio dann mit der Autorin von "Eat, Pray, Love" die sich über Kreativität und Genius Gedanken gemacht hat und warum Schriftsteller nach ihrer Schreibblockade, Manager aber selten nach ihrer Management-Blockade gefragt werden.

Zum Mittag dann 20min mit JK Rowling, die die Harvard-Graduates 2009 bei ihrer Abschiedsfeier zum Lachen gebracht hat. Die hat echt ne Menge Humor. Klasse Rede. Mir gefiel auch die Idee, das sie erst so richtig auf den tief unten landen mußte, um die Zeit und Möglichkeit zu haben sich ausschließlich dem zu widmen, was ihr so richtig viel Spaß macht - dem Schreiben. Was für ein Glück war sie in ihrem vorherigen Job nicht gut genug, sonst hätte es Harry Potter nie gegeben. Sie wäre nur eine von vielen mittelprächtigen Managern geworden, über die sonst kein Mensch mehr geredet hätte. Spannende Idee.

Auf meinem Walk in die Stadt hat mich dann Chris Abani begleitet, ein Autor der mehrfach in Nigeria als politischer Gefangener im Gefängnis war und der über Menschlichkeit und seine wahnsinnig komische Mutter gesprochen hat. Mein Lieblingssatz den ich ganz sicher nicht mehr vergessen werde:

"EVERYTHING A MAN CAN DO I CAN FIX" - Zitat von Mutter Abani :)

Happiness-Regel #4: Fast einen ganzen Tag lang laufend lernen und nachdenken

Mittwoch, 12. Januar 2011

What would I be if you never rescued me ...

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit, habe ich einen TED Podcast gehört. Dort sprach ein junger Mann über seine Erfahrungen als Child-Soldier im Sudan. Die Geschichte hat mich unglaublich bewegt. War kein Thema mit dem ich mich je auseinander gesetzt habe und wären die TED Podcasts nicht sozusagen vor-ausgewählt gewesen, wäre ich ggf vielleicht auch nicht auf die Idee gekommen diesen überhaupt je anzuhören.

Bin aber froh, das ich es getan habe, denn der war irre bewegend. Emmanuella Jal hat eine wirklich hypnotische Stimme und seine Geschichte, was er - und zigtausend andere Kinder - erlebt haben, hat mir Gänsehaut beschert. Da lauf ich also, hör diese entsetzlichen Geschichten und laufe wie jeden Morgen am Asylantenheim vorbei. Heute schau ich zufällig hoch und in dem Moment sehe ich dort einen jungen schwarzen Mann am Fenster stehen in rot-gelber Daunenjacke der wahnsinnig traurig aussieht und dem Tränen über das Gesicht laufen. Das war so spooky ! Im gleichen Moment die hypnotische Stimme eines schwarzen jungen Mannes im Ohr zu haben, der von seinen entsetzlichen Erlebnissen im Sudan berichtet und dann hier vielleicht 200m entfernt von mir, nur durch eine Glasscheibe getrennt den jungen weinenden schwarzen Mann am Fenster stehen.

Das hat mich heute fast den ganzen Tag bewegt. Wie wenig wir eigentlich doch wissen von den ganzen Menschen um uns rum.

Und dann hatte ich noch gleich ein paar sehr interessante Gespräche heute und ich kann mich wirklich glücklich schätzen, von so vielen interessanten Menschen und Freunden umgeben zu sein. Nur die paar Tage in denen ich - wie ich bisher dachte estmal nur für mich spürbar - an Authentizität zugelegt habe, haben anscheinend tatsächlich bereits erste Wirkung gezeigt. Es wurde wahrgenommen und für gut befunden. Und darüber freue ich mich.


Mir ist heute aber auch wieder einmal aufgefallen wie wahnsinnig wichtig der Beruf für die Menschen geworden ist. Die wichtigste Frage wenn man einen Menschen irgendwo zum ersten Mal trifft ist doch stets "Und was machen Sie so beruflich" und je nachdem wie die Antwort ausfällt, landet man dann in der Box "interesant, ggf wichtig, network-tauglich" oder der Gesprächspartner verabschiedet sich nach den ersten höflichen 30 Sekunden.

Das Gefühl das - und daran hat sicher auch die Coaching-Szene ihren Anteil daran - ist heutzutage das jeder alles erreichen kann, wenn er denn nur will. Es reicht - so kommt es rüber - die richtige Einstellung, ein paar gute Ideen und wupp kann doch jeder Karriere machen wie er möchte. Das ist einerseits sicherlich eine schöne Idee, aber sie setzt den einzelnen Menschen natürlich auch ganz schön unter Druck. Würde ja bedeuten, das alle die die "oben" sind und was erreicht haben das genau so verdient haben, wie die die nix erreicht haben und "unten" rumkrebsen ?

Ich glaube, bei allem Optimismus darf man nicht unterschätzen, daß noch immer oft noch eine Menge mehr im Spiel war bei denen die "oben" sind und es geschafft haben. Auf jeden Fall sicherlich Glück. Ohne das ist man auf jeden Fall aufgeschmissen. Aber oft auch Herkunft, Verbindungen und eben Glück. Deswegen haben sie es ja sicherlich trotzdem verdient und ich will ihnen das nicht meiden, aber mir gefällt der Druck nicht, der auf denen lastet die es nicht oder vielleicht ja auch noch nicht geschafft haben. Ihnen das Gefühl nehmen, das liegt an der falschen Einstellung oder das ihre Ideen nicht gut sind - also das es einfach alleine ihre Schuld ist, wenn sie es nicht auch geschafft haben.

Wie so vieles kann eine eigentlich gute Sache - wie eben die positive Einstellung das jeder alles schaffen kann, auch durchaus seine Schattenseiten haben.

Aber bei all dem Nachdenken darf ich nicht vergessen, meine heutige Happiness-Regel zu posten. Oft gar nicht so einfach sich für den Tages-Gewinner zu entscheiden ;)

#3 - Einen Song hören und sich wünschen man selbst hätte ihn geschrieben. Heute war das der Song von Emmanuel Jal den er seiner "Retterin" Emma gewidmet hat. Die erste Zeile widme ich meiner Oma :)

"What would I be if you never rescued me..."

Dienstag, 11. Januar 2011

Mehr Authentizität wagen

2010 stand ganz unter dem Stern von "wie kann ich sein, wie darf ich sein, wie muß ich sein um das richtige Maß, die Balance zwischen Authentizität und wirtschaftlichem Erfolg zu finden. Diese Suche nach der Balance, die sich ja erst einmal klasse und vernünftig anhört, hat mit schier verrückt gemacht.

Alles unter einem ökonomischen Blickwinkel zu betrachten, die dauernde Frage nach dem richtigen Markt für mich und mein Angebot, welche Art Kunden spreche ich an, welche will ich ansprechen, wie muß/will ich sein um die anzusprechen, die ich ansprechen will etc etc - das hat zu endlosen Knoten in meinem Kopf geführt.

Damit möchte ich aufhören und werde ich aufhören.

Stattdessen möchte ich dem wie ich bin, was mich interessiert viel mehr Raum geben ungeachtet dessen ob sich der größere Raum später auch bezahlt macht.

Ein wunderbares Gefühl, das ich viel viel öfter haben möchte ist das Gefühl keine Angst davor zu haben richtig oder falsch zu sein. Zu sein wie man ist, nicht mehr vorzugaukeln oder glauben vorgaukeln zu müssen, sondern das Gefühl ich erhalte mein Gehalt genau für die Dinge die ich tue und die mache ich gut. Dieses Gefühl würde ich am liebsten im Einweckglas festhalten und aufs Regal stellen.

Das wäre so klasse - wenn ich dieses Ziel erreiche. Innere Ruhe, feste Überzeugungen, Rückrat und Spaß.

Habe heute - komplett unvernünftig :) das Reading Weekend in Sussex gebucht. Ich freu mich wie bekloppt und bin sehr gespannt darauf. Das war es jetzt aber für den Rest des Jahres mit Sonderausgaben für mich.

Happiness-Regel #3: Sein Rückrat spüren und frühmorgens über die Thalkirchener Brücke zur Arbeit gehen und die Sonne durch die Wolken durchblitzen sehen

Sonntag, 9. Januar 2011

Sind Workaholics nur zu doof für Hobbies ?

Keine Zeit für meinen Blogg gestern, da wir ausgiebig mit Freunden mexikanisch gekocht haben und das hat wahnsinnig großen Spaß gemacht. Miteinander kochen, trinken, essen, erzählen - perfekt !

Außerdem habe ich für mich ganz bewußt das Laufen entdeckt - nicht das Laufen das früher Joggen hieß, sondern das etwas zügigere Spazierengehen - für mich ist das Laufen. War klasse gestern an der Isar lang, ohne Musik oder ähnliches, nur gelaufen und geschaut und mich des Lebens gefreut. Hat was an einem Samstag morgen gegen 12:00 einfach so durch die Gegend zu laufen. Was für ein Gefühl der Freiheit. Ganz wenige waren nur unterwegs und die paar die unterwegs waren sahen verdächtig danach aus als hätte ihr Laufen eine Absicht, das Joggen-Laufen für die Fitness bei den einen, das Hund Gassi führen bei den anderen, aber ich bin eher so ein bißchen brotlos und ziellos durch die Gegend gelaufen und habe das sehr genossen. Allein mit mir und meinen Gedanken, die übrigens immer im Takt zu sein scheinen. Das Lauf- und Denktempo kann ich so ideal aufeinander abstimmen.

Das hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich heute gleich noch einmal losgelaufen bin. Ganz ähnliche Strecke, bisserl weiter, diesmal aber mit Podcast auf dem Ohr. Mir gefällt das so irre gut. Weil wenn ich jogg-laufe, dann gerät der Rhythmus meiner Gedanken und Schritte dauernd durcheinander und daher macht mir das nicht so viel Spaß, aber so - perfekt. Habe neben dem Radeln, bei dem ich nämlich auch in der Lage bin diesen Rhythmus zu finden, die ideale zweite sportliche Betätigung gefunden :)

Was mir heute durch den Kopf ging, hatte viel mit Linux und Wikipedia zu tun. Diesem Phänomen das Menschen ohne etwas dafür zu bekommen - noch nicht einmal Ruhm, Ehre oder auch Geld, Zeit aufbringen um sich solchen gemeinschaftlichen Projekten zu widmen. Zeit opfern für Wiki-Artikel oder in Linux kostenlose Programme von Bugs zu befreien, ohne das sie so wirklich was davon haben, außer das es ihnen Spaß macht.

Der Gedanke fasziniert mich ungemein. Mir begegnet sonst so häufig zumindest der Hintergedanke, alles muß zu etwas gut sein also entweder monetär oder ansehenstechnisch nützlich. Viele Dinge die mir Spaß machen und wo meine Talente liegen, da seh ich oft nicht unbedingt wie ich die monetär oder auch nur popularitätstechnisch umsetzen kann. Deswegen machen sie mir aber trotzdem Spaß und eigentlich sollte das doch genug sein oder ?

Ich habe heute viel drüber nachgedacht woher mein Gefühl kommt nicht genug Zeit zu haben. Wenn ich überlege so habe ich den Wunsch - und das scheint ja auch medizinisch vernünftig zu sein - 7 bis 8 Stunden täglich zu schlafen. Komme grundsätzlich wohl auch mit weniger aus, glaube aber das es mir nicht gut tut und mag künftig auch nicht am Schlaf "Zeit sparen".

Also von den 24h des Tages sind dann schon mal 8 weg für den Schlaf. Bleiben noch 16. Mit An- und Abreise + Arbeit sind dann weitere etwa 12 Std täglich weg. Bleiben mickerige 4 Std am Tag für alles andere. Essen, Trinken, Partnerschaft, Lesen, Freundschaften pflegen, Filme gucken, Sport, TEDs gucken, Lernen etc - Das ist doch erschreckend wenig ! Kein Wunder das ich ständig das Gefühl habe nicht genug Zeit zu haben - denn das ist ja auch so ! Was sind denn 4 popelige Stunden am Tag ????

Ja, ja bös provokative Überschrift. Die Workaholics die das Glück haben ihr Hobby zum Beruf zu machen, bei denen kann ich den Arbeitswahn ja noch verstehen. Wahrscheinlich hat kein Mensch Herrn Ballack bitten müssen, doch jetzt bitte mal wieder Fußball zu spielen, oder Van Gogh zu malen oder Jamie Oliver in die Küche zu gehen. Das geht ja oft Hand in Hand. Früh erkennen was einem Spaß machen und wenn das dann etwas ist, wozu die Menschheit schon eine klein-feine Schublade gebastelt hatte, dann hurra - wer den ganzen Tag Fußball spielt wird Fußballer, wer den ganzen Tag kocht wird Koch und wer immerzu malt, ja der wird halt armer Künstler ;)

Viel schwieriger ist es natürlich wenn man Interessen an Sachen hat, für die es noch keine vorgefertigte Box gibt. Dann ist der Weg auch nicht klar, dann muß man zumindest hier in Deutschland spätestens mit 16 oder wenn man Glück hat und Abitur machen konnte mit 18 oder wer noch mehr Glück hat und studieren darf ein bisserl später - überlegen was man arbeiten will.

Und in der Schiene sitzt man dann. Klar kann man auch mal die Spur wechseln, einfach ist das allerdings nicht und da gäbe es noch eine Menge zu tun, um diese dumme Prädestiniertheit aufzuweichen, aber das ist jetzt gar nicht mein Thema hier.

Mein Thema ist also

a) sich für Sachen zu interessieren die nicht praktisch in eine bestimmt vorgelabelte Box fallen wie "Fußball, Malen, Kochen, Fotografieren)"die es etwas leichter machen ggf das Hobby zum Beruf zu machen

b) das "Schicksal" derer die ihre Interessen (noch?) nicht zum Beruf machen konnten und die daher ständig im Dilemma leben zwischen dem was sie tun müssen und dem was sie eigentlich gerne machen wollten

c) der für die meisten Menschen bestehenden Notwendigkeit Geld zu verdienen und der sich daraus ergebenden Folge das die Menschen oft nicht die Möglichkeit haben sich mit Sachen zu beschäftigen die kein Geld bringen

Dieser Blogg heute ist eine Aufforderung - an mich ? - authentisch zu sein und egal wie pathetisch das jetzt klingt seinem Herzen nachzugehen. Seine Interessen zu verfolgen, unabhängig davon ob es jemals zu monetärem oder populärem Erfolg führt. Ich muß mich davon auf jeden Fall freimachen, von der irgendwie immer implizit unterschwellig mitklingenden Frage - ok und was genau willst du damit machen ? Wie willst du davon leben ? Wer ist deine Zielgruppe ? Wer kauft sowas ?

Mir wurscht. Ich habe schon gemerkt, das die Amerikaner (mei mit denen hab ich es im Moment ;) ) sehr viel besser darin sind Ideen auch zu Geld zu machen. Da können wir sicherlich auch eine Menge von lernen. Aber im ersten Schritt ist es doch erst einmal wichtig überhaupt Interessen zu haben und zu entwickeln.

Glücklich ist daher jeder der aus welchen Gründen auch immer die Freiheit hat über den materiellen Dingen zu stehen. Entweder weil er reich ist, oder weil er nur sehr kleine Bedürfnisse hat oder weil er in der Lotterie gewinnt :)

Die Opferung von Interessen auf dem Altar der Praktikabilität, Ökonomie und Popularität ist so verdammt schade. Und ich hoffe es wird immer mehr Menschen geben, die ihren Interessen egal ob diese Interessen einen praktischen Sinn haben, egal ob sie Geld bringen oder nicht und egal wieviel Ansehen man dadurch gewinnt. Einfach nur weil es Spaß macht. Und wenn es einem gelingt zB zu sagen, bis ich in der Lage bin meine Interessen zum Beruf zu machen, lasse ich mir von der Gesellschaft nicht einreden, ich muß unbedingt im Karriere-Karussell mitspielen, auch wenn es bedeutet das ich am Tag 10 oder mehr Stunden in einem Job arbeite, der mich ggf nur zum Teil interessiert. Wer sich traut zu sagen, NEIN ich werde nicht mehr in meinem Alltags-Job machen, weil ich brauche mal mindestens meine 20% Zeit in der ich einfach nur das mache, worauf ich Lust habe unabhängig davon was daraus wird.

Das würde ich mir für mich wünschen diese Stärke. Auf Karrieresprünge und Geld zu verzichten für die Freiheit sich mit dem zu beschäftigen was einen wirklich interessiert. Selbst wenn das wofür man sich da interessiert nie zu Geld oder Prestige führt. Oder gerade dann ?

Happiness-Regel #2:

Häufig mit Freunden kochen, essen, trinken und reden !

Freitag, 7. Januar 2011

Ami müßte man sein

Jesses was hab ich in den letzten Tagen nicht alles gehört und gelesen an einfachen Tipps die das Leben schöner machen. Hör und les ich ja auch gerne, alles gut. Aber 95% ALLER Tipps sind Sachen die ich bereits mache und ich ärgere mich gerade fast ein bißchen, wieso ich eigentlich nicht auf die Idee gekommen bin, meine Happiness-Tipps ansprechend zu bloggen oder auf Konferenzen zu verkünden.

Ich glaub da fehlt mir das den Amis in die Wiege gelegte optimistische "My ideas are wonderful and awesome and everybody will love them and learn from them".

Mist ! Jetzt kann ich nur in meinem Blogg hier wieder rumrecyclen und weiter Ideen sammeln und bald sind alle tollen Ideen da draußen aufgebraucht, weil ich so ewig brauche, um zu Potte zu kommen ;)

Dann poste ich MEINE Happiness-Tipps eben ab jetzt auch hier und wehe ich werde jetzt nicht berühmt. Hmmmm womit fange ich am besten an ? OK mein tägliches morgendliches Aufräum/Rumräum-Ritual. Das macht mich richtig happy. Dieses Gefühl schon am frühen Morgen Sachen erledigt zu haben, dieses Gefühl von Ordnung das man in der Arbeit meist den ganzen Tag nicht erreicht, das hab ich dann schon kurz nach 8 und wenn ich dann noch diversen Mülltüten (Rest, Papier, Altglas) entsorgen kann - HEAVEN ! Was für ein wunderbares reinigendes Gefühl.

Kann ich nur jedem empfehlen. OK fast jedem - weil was mach ich denn, wenn ich morgen nicht mehr die einzige in der Wohnung mit Rumräum-Happiness-Ritual bin ?

#1 - Morgendliches Aufräumen inkl Bettmachen und Müll wegbringen - dauert nur wenige Minuten, aber man hat auf jeden Fall schon was geschafft an dem Tag, egal was sonst noch passiert !

Donnerstag, 6. Januar 2011

Die Zufriedenheit trägt Pyjama

Ich liebe so einen Tag im Pyjama ! Zeitung und Buch lesen, TEDs anhören, denken, Tee trinken, schreiben - was gäbe ich dafür wenn man aus all diesen Tätigkeiten einen Beruf zaubern könnte, von dem ich leben könnte.

In einer Welt in der immer nur höher, weiter, schneller zählt, habe ich nicht wirklich gute Karten. Aber ich habe den Eindruck, dass die Welt sich da ändert. Das es gut ist, wenn man zufrieden ist mit dem was man hat und nicht dauernd nach mehr und besser strebt. Die Welt ändert sich und sich muß sich ja auch ändern. Die Weltklimakonferenzen waren im Grunde fast eine Zeit-Verschwendung, da die World-Leader sich partout nicht auf eine vernünftige CO2 Senkung einigen könnten. Können oder wollen sie nicht sehen, das wir auf einen Abgrund zurasen, das wir nicht mehr viele Chancen haben uns einen richtig guten Plan zu überlegen.

Aber je mehr Menschen - und vor allem jungen Menschen - Althergebrachtes Infrage stellen, sich trauen auch mal ganz out-of-the-box zu denken und furchtlos Ideen ausprobieren, desto sicherer bin ich mir, das wir das Ruder noch rumreißen können.

Ich bin ein Recycle-Mensch. Einer der aus dem was andere nicht brauchen oder nicht zu brauchen glauben was anfangen kann. Ich mag die "aus dem was da ist was tolles machen"-Attitute so viel lieber als die Suche nach dem Besten was man bekommen kann.Ob das beim Kochen ist oder auch beim Verwerten von Ideen. Das Beste aus den Karten rausholen die einem das Leben in die Hand gegeben hat.

Das paßt auch zum Ideensammler. Die zweitgrößte Stärke laut des Stärken-Testes den ich gemacht habe. In Büchern, Zeitungen, dem Internet, Vorträgen, Unterhaltungen egal wie und wo, die interessantesten Sätze rausschreiben, aufheben - wer weiß was ich damit noch anfangen kann.

So - jetzt Tee trinken und nachdenken ...

Dienstag, 4. Januar 2011

Die Entdeckung meines Amerikas

Jeden Tag wage ich mich ein bißchen weiter rein ins Meer meiner Möglichkeiten. Noch habe ich das Ufer immer fest im Blick. Aber jeden Tag geh ich ein bissel tiefer rein. Und dann irgendwann werde ich das Ufer nicht mehr sehen und dann gehe ich entweder unter oder aber ich entdecke dann "mein" Amerika :)

Ich bin mir da aber zunehmend sicherer und merke das ich ganz richtig liege mit dem wie ich bin und das ich mit dem Coaching wirklich mein Talent entdeckt habe. Und klar je sicherer ich mich da fühle, desto leichter fällt es auch anderen mich in dieser Rolle zu sehen und ernst zu nehmen.

Es ist ein gutes Gefühl bestätigt zu bekommen, dass man auf sein Bauchgefühl hören soll.

Gute Nacht - heut nach träum ich bestimmt von Entdeckungsreisen.

Montag, 3. Januar 2011

Sticks and Carrots

Liege seit 2 Stunden wach und kann nicht schlafen, weil mir Millionen Gedanken im Kopf rumgehen. Also lieber aufstehen und aufschreiben, damit der Kopf wieder Ruhe bekommt.

Die ganze "Sticks and Carrots" Idee hat mich schon immer fasziniert. Fasziniert aber in einem eher negativen Sinn. Mein Leben lang habe ich sie gehasst das Zuckerbrot und die Peitsche. Ich bin mir ziemlich sicher, das diese Idee auch nicht ewig existieren wird, das die Menschen erkennen, wie dämlich dieses Prinzip ist, aber für den Moment ist es wohl so wie mit einer Supernova - kurz vorm Ende dehnt sie sich nochmal extrem aus.

Die Welt ändert sich immer schneller, das ist eine alte Binsenweisheit, klar. Aber wie schnell das teilweise vor sich geht, ist schon heftig. Wir sind eine zunehmend emphatische Spezies und die alten Muster und Gedankenkonzepte funktionieren immer weniger.

Wie fange ich am besten an zu erklären was ich meine. OK gut die Banker und die Boni, das ist schon ganz klar. Die Geschichte hat uns eine heftige Weltwirtschaftskrise beschert. Die Boni sind zu hoch, die Banker unmoralisch, nun rufen viele ganz laut nach der Peitsche um das Zuckerbrot in Grenzen zu halten. Die Grundannahme hier: der Mensch ist von Natur aus nicht gut, sondern muß immer mit Stick oder Carrot motiviert werden sonst tut er nichts. Wenn die Karotte zu fett ist, wie bei den Banker-Boni dann los schnell mehr Regeln einführen, damit die Banker durch die Regeln auf die rechte Bahn gebracht werden. Das funktioniert aber nicht. Hat nie funktioniert und wird nie funktionieren. Es wird immer Möglichkeiten geben, Regeln zu brechen zu biegen etc. Das heißt, wenn man will, dass die Banker sich moralisch richtig verhalten, dann schmeißt beides weg, die Regeln und die Boni und vertraut darauf das sie trotzdem das richtige tun.

Die zunehmende Empathie ist meines Erachtens evolutionär bedingt. Wir entwickeln uns zu einer zunehmend emphatischen Menschheit. Und genau das wird auch der spannende Punkt werden. Ich glaube es wird schon recht bald 2 parallel existierende Menschenrassen oder wie man die nennen mag geben. Die sich anhand ihres Emphatie-Levels unterscheiden. So wie Homo Sapiens und Neanderthaler.

Wir sind in den letzten Jahren durch Internet etc einfach viel stärker in der Lage uns mit Wissen und Informationen zu versorgen, die Welt ist kleiner globaler geworden. Egal in welchem Zipfel der Welt man lebt, man hat die Möglichkeit mit Menschen aus der ganzen Welt zu kommunizieren. Ideen verbreiten sich schneller. Wir lernen mehr von einander. Ich seh das Internet nicht als Heilsbringer und muß auch in Zukunft kritisch hinterfragt werden, aber diese Entwicklung kann nicht rückgänging gemacht werden.

Zum Teil Jahrhunderte alte Ideen werden fast im Stundentakt auf den geschichtlichen Müllhaufen getragen. Unbegrenztes Wachstum in der Wirtschaft ? Das war doch ewig lang so sicher wie das Amen in der Kirche. Nun fangen mehr und mehr Länder an sich mit der Frage zu beschäftigen, wie ein Wirtschaftssystem aussehen kann, das nicht mehr unbegrenzt wächst.

Das Problem mit den Sticks und den Carrots gibts natürlich auch in der Religion. Wahrscheinlich auch der Grund warum ich mit Religion schon immer meine Schwierigkeiten hatte. Tu das laß jenes sonst gibts entweder Hölle oder Paradies. Ich vermute es wird künftig - wenn auch noch nicht morgen oder übermorgen - auch für die Religionen schwierig auf der Basis weiterzumachen. Die Menschen werden das mehr und mehr hinterfragen.

Als wir im Sommer auf dem Pink-Konzert waren in München ist mir das richtig bewußt geworden. Von der S-Bahn Riem war es bis zum Konzert-Gelände ein gutes Stück zu gehen. Nach dem Ende des Konzertes hatten Polizei und Veranstalter sich überlegt einen Zaun aufzustellen der die Leute auf dem Gehweg hält, damit die Straße für die Shuttle-Busse frei ist. In der Theorie eine super Idee. Alles war geplant für einen schnellen reibungslosen Ablauf. Gehweg lang gehen, in den Bus einsteigen der auf der Straße dann wendet und zur S-Bahn fährt und wieder zurück. Leider haben weder Polizei noch Veranstalter damit gerechnet, das Menschen heutzutage nicht mehr bereit sind einfach Regeln zu folgen, wenn sie ihren Sinn nicht verstehen. Die Leute sind aus dem Stadion geströmt, sehen einen Zaun der den Menschenstrom kanalisiert und somit erstmal langsamer macht, den Bus vorne konnten sie nicht erkennen, daher haben sie kurzerhand die Zäune umgeworfen.

Klar, damit haben sie sich selbst den reibungslosen Transport kaputt gemacht. Der Fehler liegt nicht im Aufstellen des Zaunes meines Erachtens aber auch nicht daran das Leute hinterfragen was sie nicht verstehen und ggf auch gegen Anweisungen handeln. Der Fehler den Polizei und Veranstalter gemacht haben war, die Menschen nicht entsprechend über den Sinn zu informieren.

Menschen wollen wissen wieso und weshalb sie etwas tun sollen. Das Unglück auf der Loveparade letztes Jahr hat denke ich ganz ähnliche Gründe.

Die Menschen werden weniger und weniger einfach folgen. Das Zuckerbrot wird noch eine Weile funktionieren, die Peitsche wird es als erstes treffen. Die wird zunehmend schwieriger umsetzbar sein. Und das ist auch gut so. Wir müssen anfangen den Menschen zu zutrauen vernünftig zu handeln auch ohne diese alten Methoden. Und das ist möglich. Die wachsende Emphatie hat ja auch mit Vernunft zu tun.

Es wird zunehmend Menschen geben die das Richtige tun wollen. Nicht das was man von ihnen erwartet, nicht das was alle tun, sondern das was ihrem persönlichen Empfinden nach das moralisch richtige ist. Und zum Glück sind die nachkommenden immer emphatischeren Generationen bereits jetzt viel moralischer, viel mehr daran interessiert das Richtige zu tun als die Menschen die momentan zum Teil noch das Sagen haben.

Und wir sind als Menschheit auch darauf angewiesen das das so kommt. Denn wenn Länder wie China, Indien etc einfach den gleichen alten Weg nachlatschen den die westlichen Nationen gegangen sind, dann hats die Erde die längste Zeit gegeben.

Klar können wir uns nicht hinstellen und sagen wir durften unbegrenztes Wirtschaftswachstum leben und ihr dürft es nicht und müßt in Armut verharren. Aber wir sind darauf angewiesen, das diese Länder vernünftig und clever wachsen. Die müssen ja auch nicht Grammophon, Schallplattenspieler, Tonbänder etc erst noch nachbauen, sondern die springen ja gleich auf den MP3 Player. Idealerweise überholen sie uns aber sogar in einigen Dingen wie zB einem cleveren Umgang mit den auf der Erde existierenden Ressourcen.

Diese cleveren neuen künfigen Ideen, sowas gibt es nicht nur global und groß und in der Politik, das muß sich auch schon im Kleinen so entwickeln. Klar kümmer ich mich jetzt darum das unser firmeninternes stick&carrot oder auch Commission System endlich fehlerfrei im Alltag läuft, verbesser es etc - aber immer mit dem Wissen, das das ein System ist, das demnächst obsolet ist.

Wie kann ein Wirtschaftssystem ohne unbegrenztes Wachstum aussehen ?
Wie motiviert man Menschen ihr ohnehin bereits vorhandenes moralisches Gewissen, ihre Lust das richtige zu tun rauszulassen ?

Wir Menschen wollen doch das Richtige tun. Wir wollen gut sein - und sind es eigentlich auch. Wir haben uns nur Systeme geschaffen die uns oft noch daran hindern das richtige zu tun.

Wir wollen die Erde nicht zerstören. Wir wollen friedvoll miteinander leben. Deshalb ist ein erster Schritt dahin die Sticks and Carrots schon mal wegzuwerfen und anfangen den Menschen zu vertrauen, statt sie an jeder Ecke zu kontrollieren, zu maßregeln und ihnen mit Karotten-Entzug zu drohen, wenn sie nicht spuren.

So - jetzt könnte ich endlich schlafen gehen. Jetzt hab ich den Kopf erstmal leer geschrieben ;)

Gute Nacht !

Sonntag, 2. Januar 2011

Der Schlüssel zum Glück

Man nehme:

Bedingungslose Liebe plus
sinnvolle erfüllende Arbeit

gut schütteln und man erhält den Schlüssel zum Glück !!!

Die Liebe habe ich - jetzt fehlt nur noch die Arbeit, das ist glaube ich der leichterte Part - lucky me :)

Samstag, 1. Januar 2011

Über die Kunst Fehler zu machen

Entspannt sind wir ins neue Jahr gestartet, auch wenn ich mir für den Jahresauftakt schon etwas besseres Wetter mit blauem Himmel und Sonne gewünscht hätte, das war nicht so ne überzeugende Leistung 1.1.11 - das kann noch besser werden ;)

Habe mich dann mit meiner heißgeliebten ZEIT aufs Sofa gepackt und muß sagen, selten ein so spannendes Heft Zeit-Magazin gelesen wie das von dieser Woche zum Thema "Fehler machen"

Ich habe ja gestern auch das gemerkt, wie blöd es ist, mich so darauf zu versteifen eine neue besser meinen Talenten entsprechende Tätigkeit nur dann auszuprobieren, wenn ich schon vorher sowas wie eine 150% Garantie habe, das das auch klappen wird und das ich auf keinen Fall weniger erfolgreich bin, als jetzt mit meinem Job der allerhöchstens 20-30% abdeckt von dem was mir gefällt.

Wenn ich daran festhalte, werde ich nie etwas anderes machen. Die Angst vor Fehlern kann lähmen. Robert Ehnke, der Torwart von Hannover 96 der sich letztes Jahr das Leben genommen hat, hat es scheinbar einfach nicht geschafft, Fehler zu machen ohne allzu sehr daran zu leiden. Die Unfähigkeit Fehler zu akzeptieren, daraus zu lernen und sie nicht auf Teufel komm raus zu meiden, ist eine Fähigkeit die man unbedingt lernen muß.

Ich habe auch schon so oft im Büro gesessen und die Lebensläufe von Kandidaten angeschaut, die erfolglos nach einem Job suchen, teilweise schon eine Weile arbeitslos waren oder sich völlig überqualifiziert auf Junior Positionen beworben haben und habe versucht den Bruch den Fehler im Lebenslauf zu finden. Wo und an welcher Stelle hat dieser Kandidat die falsche Entscheidung getroffen ?

Ganz fanatisch habe ich nach diesen Brüchen gesucht, um daraus zu lernen, um mich zu wappnen, bloß selber nie in Gefahr zu geraten eine solche falsche Entscheidung zu treffen.

Natürlich klappt das nicht. Wer aus Angst falsche Entscheidungen zu treffen stets zögert, der wird nie etwas ändern. Eine gewisse Vorsicht ist sicher clever. Mein Entscheidungs- und Selektionsprozeß hinsichtlich meiner Coaching-Ausbildung ist ein gutes Beispiel dafür. Ich habe lange gesucht. Nicht Tag für Tag aktiv, aber ich habe mich fast ein Jahr mit dem Thema beschäftigt, nachgedacht, gelesen und irgendwann hat sich meine Coaching-Ausbildung mir dann wie von selbst präsentiert.

Auf einmal war es ganz klar. Darauf hoffe ich auch bei der Suche nach dem richtigen Job. Das der sich auch einfach irgendwann ganz klar und deutlich vor mir präsentiert und ich mich wurndere, wieso ich den nicht schon vorher gesehen habe.

Aber nochmal zurück zu den Fehlern. Ich glaube es ist fatal, wenn einem überall und dauernd suggeriert wird, bloß keine Fehler machen. Wir wollen/sollen alle ständig besser werden, das kann glaube ich nicht gut gehen. Effizient und kostengünstig versuchen wir permanent uns und unser Leben zu optimieren und sind dann genervt und eingeschnappt, wenn die Natur in Form von Winter zB sich einfach nicht an von uns optimierte Abläufe und Prozesse hält.

Dem Winter sind die Budgetkürzungen schnurz. Aber vielleicht können ja Unternehmen künftig werben mit "Diese Straße wurde für sie gestreut von ...."