Samstag, 1. Januar 2011

Über die Kunst Fehler zu machen

Entspannt sind wir ins neue Jahr gestartet, auch wenn ich mir für den Jahresauftakt schon etwas besseres Wetter mit blauem Himmel und Sonne gewünscht hätte, das war nicht so ne überzeugende Leistung 1.1.11 - das kann noch besser werden ;)

Habe mich dann mit meiner heißgeliebten ZEIT aufs Sofa gepackt und muß sagen, selten ein so spannendes Heft Zeit-Magazin gelesen wie das von dieser Woche zum Thema "Fehler machen"

Ich habe ja gestern auch das gemerkt, wie blöd es ist, mich so darauf zu versteifen eine neue besser meinen Talenten entsprechende Tätigkeit nur dann auszuprobieren, wenn ich schon vorher sowas wie eine 150% Garantie habe, das das auch klappen wird und das ich auf keinen Fall weniger erfolgreich bin, als jetzt mit meinem Job der allerhöchstens 20-30% abdeckt von dem was mir gefällt.

Wenn ich daran festhalte, werde ich nie etwas anderes machen. Die Angst vor Fehlern kann lähmen. Robert Ehnke, der Torwart von Hannover 96 der sich letztes Jahr das Leben genommen hat, hat es scheinbar einfach nicht geschafft, Fehler zu machen ohne allzu sehr daran zu leiden. Die Unfähigkeit Fehler zu akzeptieren, daraus zu lernen und sie nicht auf Teufel komm raus zu meiden, ist eine Fähigkeit die man unbedingt lernen muß.

Ich habe auch schon so oft im Büro gesessen und die Lebensläufe von Kandidaten angeschaut, die erfolglos nach einem Job suchen, teilweise schon eine Weile arbeitslos waren oder sich völlig überqualifiziert auf Junior Positionen beworben haben und habe versucht den Bruch den Fehler im Lebenslauf zu finden. Wo und an welcher Stelle hat dieser Kandidat die falsche Entscheidung getroffen ?

Ganz fanatisch habe ich nach diesen Brüchen gesucht, um daraus zu lernen, um mich zu wappnen, bloß selber nie in Gefahr zu geraten eine solche falsche Entscheidung zu treffen.

Natürlich klappt das nicht. Wer aus Angst falsche Entscheidungen zu treffen stets zögert, der wird nie etwas ändern. Eine gewisse Vorsicht ist sicher clever. Mein Entscheidungs- und Selektionsprozeß hinsichtlich meiner Coaching-Ausbildung ist ein gutes Beispiel dafür. Ich habe lange gesucht. Nicht Tag für Tag aktiv, aber ich habe mich fast ein Jahr mit dem Thema beschäftigt, nachgedacht, gelesen und irgendwann hat sich meine Coaching-Ausbildung mir dann wie von selbst präsentiert.

Auf einmal war es ganz klar. Darauf hoffe ich auch bei der Suche nach dem richtigen Job. Das der sich auch einfach irgendwann ganz klar und deutlich vor mir präsentiert und ich mich wurndere, wieso ich den nicht schon vorher gesehen habe.

Aber nochmal zurück zu den Fehlern. Ich glaube es ist fatal, wenn einem überall und dauernd suggeriert wird, bloß keine Fehler machen. Wir wollen/sollen alle ständig besser werden, das kann glaube ich nicht gut gehen. Effizient und kostengünstig versuchen wir permanent uns und unser Leben zu optimieren und sind dann genervt und eingeschnappt, wenn die Natur in Form von Winter zB sich einfach nicht an von uns optimierte Abläufe und Prozesse hält.

Dem Winter sind die Budgetkürzungen schnurz. Aber vielleicht können ja Unternehmen künftig werben mit "Diese Straße wurde für sie gestreut von ...."

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