Samstag, 15. Januar 2011

Der Nützlichkeitswahn

Bei meinem heutigen Isar-Spaziergang habe ich wieder drüber nachgedacht, wie sehr unser Alltag eigentlich davon geprägt ist immerzu Dinge zu tun die "was bringen" - entweder ökonomisch oder aber zumindest sonst irgendwie förderlich sind. Der Gesundheit und da hauptsächlich der Figur oder dem "net-worken".

Darauf ist auch alles ausgerichtet. Egal was es ist, das gut und gerne gemacht wird, ganz schnell kommt der Gedanke und was kann ich damit anfangen ? Wie kann ich das verkaufen, wo gibt es dafür einen Markt, etc ?

Ich kann zum Teil verstehen, woher das kommt. Weil die meisten Menschen ja doch noch in der Situation stecken, dass Arbeit und Freizeit strikt getrennt sind, also das das meiste was mit Arbeit zu tun hat "Pflicht" ist und das meiste was mit Freizeit zu tun hat mit Vergnügen. Nun gibt es sicherlich auch Vorteile, wenn Arbeit und Freizeit klar getrennt sind.

Aber - um noch einmal auf mein Lieblings-Beispiel "Jamie Oliver" zurückzukommen. Der Typ kocht einfach gern. Der kocht (oder hat er zumindest früher) in der Arbeit gekocht und wenn er nach Hause gekommen ist, dann hat er da sicherlich auch gekocht. Klar, als Koch ist sowas sicherlich auch einfacher als wenn man Chemielaborant von Beruf ist. Aber trotzdem gibt es einen klaren Unterschied zwischen den Leuten die es schaffen ihr Hobby zum Beruf zu machen und denen die ihre Arbeit als Broterwerb machen.

Von daher klar - hätte ich so eine Sache wie das kochen das ich richtig gerne und dadurch richtig gut mache - ich wäre wohl auch Koch geworden.

Worauf ich aber keine Lust habe ist, mir ständig überlegen zu müssen wofür meine Interessen die ich habe denn jetzt gut sein können. Ich mag mich nicht dauernd damit befassen wer meine Coaching-Zielgruppe, mein Markt sein könnte und ähnliches. Ich blogge weil es mir Spaß macht und wenn es jemand da draußen jemals lesen sollte und es wie auch immer in einer Form Erfolg hat - schön. Wenn nicht dann ist es mir auch wurscht, weil ich schreibe diesen Blogg weil es mir Spaß macht. Für mich, meinen Spaß und sonst nix.

Ich verweigere mich dem Nützlichkeitswahn. Ich gehe einfach weiter an der Isar spazieren ohne zu messen wie weit ich laufe und wieviel Kalorien das verbraucht hat. Ich blogge auch wenn ich keinen Leser habe. Ich sammel Ideen beim TED-hören, Buch- und Zeitunglesen und scher mich kein bißchen drum, was ich mit diesen gesammelten Ideen monetär anfangen kann. Ich besuche (kostenpflichtige !!!) Seminare und es ist mir einfach egal was genau ich damit später anfangen kann.

Wenn irgendetwas das ich tue jemals in irgendeiner Form erfolgreich sein sollte - fein ! Wenn nicht ist es aber auch egal, weil es macht Spaß.

Ich bin gerade dabei mehr und mehr zu spüren was genau mir Spaß macht und was macht, was ich will und was ich nicht will und boy das fühlt sich gut an. Dem muß ich jetzt einfach mal ein wenig exzessiv nachgehen. Und wenn  ich momentan überwiegend am laufen, denken, lesen, schreiben und lernen Spaß habe dann isses jetzt halt so. Und wofür das Ganze ? I DON'T GIVE A FUCK :)

Die heutige Happiness-Regel: Schokoladen-Pudding ohne Haut mit viel Sahne drin !

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